Gruppenübergreifender Elternabend zur Spielzeugfreien Zeit 2017
Transparenz und Austausch sind zwei der wichtigsten Dinge, die für die Spielzeugfreie Zeit gegeben seien müssen. Aus diesem Grund haben wir alle Eltern zu einem gemeinsamen Abend in die KiTa eingeladen.
Zunächst erlebten die Eltern einen Morgenkreis, wie auch die Kinder ihn erleben werden und wir klärte sie über das auf, was nächste Woche im Spatzennest passieren wird: am Montag (13.03.) wird unser Spatz Post von seiner Oma bekommen, welche ihn bittet mit ihm auf Weltreise zu kommen. Da auch das Spielzeug so lange keinen Urlaub mehr gemacht hat, fragt sie ob es nicht mitkommen möchte UND es möchte :-). Wir überlegen anschließend gemeinsam mit den Kindern, was Spielzeug ist und was nicht. Sie haben noch zwei Tage Zeit, um sich zu verabschieden und am 15.03. (Mittwoch) räumen wir dann gemeinsam alles, was Spielzeug ist, weg und schicken es gemeinsam mit dem Spatz und seiner Oma auf Weltreise. Mal sehen, ob er sich bei uns meldet :-). Natürlich können sich vor allem die größeren Kinder denken, dass das Spielzeug nicht alles auf Weltreise geht und evtl. auch in den Schlafräumen oder im Keller „verschwindet“, aber wir greifen das magische Denken der Kinder auf und möchten dieses nutzen, um eine Geschichte rund um die kommende Zeit zu entwickeln.
Anschließend wurden offene Fragen zur kommenden Zeit gesammelt, um dann am Ende des Abends zu prüfen, was noch offen ist. Es folgte eine kurze Einheit zum Thema „Was ist Spielzeug und was nicht?“. Die Eltern waren gefragt bei verschiedenen Materialien ihre Einschätzung abzugeben; einige Dinge waren unklar und wurden diskutiert. In Gruppen versetzten sich die Eltern dann in die Rolle ihrer Kinder (einmal Kinder unter und einmal Kinder über drei) und setzten sich mit Klorollen und Zeitungen auseinander. Was würden eure Kinder damit machen? Im Anschluss wurde zusammen getragen, was in diesen kurzen Einheiten alles für Lernerfahrungen steckten, um aufzuzeigen, wie gehaltvoll und intensiv das Spiel mit wertfreien Material sein kann.
Wichtig war uns dann noch die Rolle der pädagogischen Fachkraft zu besprechen. Eines unserer Ziele ist es, dass die Kinder Langeweile verspüren, dadurch partizipative, kreative, selbstständige und vor allem soziale Prozesse in Gang kommen und dies zur ganzheitlichen Entwicklung beiträgt. Dies bezieht sich vor allem auf Aspekte, wie Frustrationstoleranz, etwas Aushalten zu können, dass Bedürfnisse nicht direkt befriedigt werden, Förderung der Handlungsplanung und Problemlösung. Dazu ist es für uns als pädagogische Fachkräfte wichtig, dass wir uns zurück nehmen, in Geduld üben und keine angeleiteten Projekte und Angebote durchführen! Dies wird zunächst auch für uns eine Lernerfahrung, aber ist förderlich für das gesamte Projekt. Wir werden verstärkt beobachten und dokumentieren und die Partizipation der Kinder wird sich erhöhen, sie können noch mehr entscheiden, werden noch mehr einbezogen und müssen untereinander und mit uns intensiver kommunizieren.
Am Ende wurden die am Anfang gesammelten Fragen geprüft: einige waren schon beantwortet, andere besprachen wir noch gemeinsam, bevor der Abend dann schön ausgeklungen ist. Uns hat vor allem die positive und freudige Haltung der Eltern gegenüber der kommenden Zeit gefreut. Schön waren auch die Berichte von Eltern, welche die Spielzeugfreie Zeit bereits vor sechs Jahren miterlebt hatten und erzählten, was dies für eine tolle Zeit und ein super Projekt gewesen ist.